italienischer Philosoph, Historiker, Politiker und Literaturwissenschaftler; Kultusminister 1921/22; schrieb 1925 ein viel beachtetes Manifest gegen den Faschismus in Italien; Vorsitzender der 1943 neugegründeten Liberalen Partei (bis 1947); Minister ohne Geschäftsbereich 1944; gilt als Überwinder des ital. Positivismus; Veröffentl. u. a.: "Philosophie des Geistes", "Geschichte Europas im 19. Jahrhundert"
* 25. Februar 1866 Pescasseroli/Prov. L'Aquila
† 20. November 1952 Neapel
Wirken
Benedetto Croce wurde am 25. Febr. 1866 in Pescasseroli (Provinz Aquila) als Sohn wohlhabender Eltern geboren und in Neapel erzogen. Beide Eltern kamen bei einem Erdbeben um. Der Sohn entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Philosophen und Historiker des modernen Italien. Dabei wurde er augenscheinlich stark durch die deutsche Philosophie beeinflusst. In einem dreibändigen Werk hat er seine "Philosophie des Geistes" niedergelegt, die ihm den Namen eines Philoso phen der Freiheit verschafft hat. Dieses sowie andere seiner Hauptwerke sind auch ins Deutsche übersetzt worden, u.a. sein Werk über "Goethe von 1919".
C. war ursprünglich Professor der Philosophie in Neapel. Seit 1910 war er auch Mitglied des alten italienischen Senats. Im Kabinett Giolitti von 1920/1921 war er Kultusminister. Nachdem er Ende Mai 1929 im Senat als Redner der Opposition gesprochen hatte, verbot der Zensor der italienischen ...